Als Künstler einer jüngeren Generation ist Jonathan Meese mit dem Versprechen der Verfügbarkeit jeglicher Informationen durch die Mediatisierung unserer Welt gross geworden. Ein selbstverständlicher und postmodern orientierter Umgang mit den Versatzstücken unserer Kultur gehört genauso zu seiner Generation wie ein gebrochen-ungebrochenes Interesse daran, mit Hilfe von Inszenierung Räume zu schaffen, in denen auf unterschiedliche Weise Verbindlichkeiten für die Zukunft entwickelt und befragt werden. Seine komplexe Ausstellung in der Kunsthalle kreist im Wesentlichen um die Themen Kult, Militär, Krieg, Macht und Gewalt. Den Images, Texten, Satzfragmenten, den Worten und Begriffen, den ambivalent aufgeladenen Gegenständen und Dingen, die Jonathan Meese zu material-überladenen Räumen verdichtet, begegnet man nicht ohne Emotionen: Seine Räume verlangen viel von den Besuchern ab und schaffen ein fragmentiertes Bild einer immer wieder aufs neue zerbrechenden Utopie.
Jonathan Meese (*1970 Tokio/JPN) lebt und arbeitet in Ahrensburg und Berlin.