Jonathan Binet

Jonathan Binet

24. Januar–29. März 2015

Jonathan Binet (*1984 in Saint-Priest/F, lebt und arbeitet in Paris) dekonstruiert in seinen Werken Elemente der Malerei und der Architektur. Er experimentiert mit Bestandteilen von Leinwänden und Farbspuren, die er in Beziehung mit dem Erscheinungsort setzt. Es sind kalkulierte und spontane Gesten, mit denen er Stillstand und Bewegung, das Materielle und Flüchtige zu einem Rhythmus zusammenfügt. Auch Sonia Kacem (*1985 in Genf/CH, lebt und arbeitet in Genf) bedient sich einer Art performativer Systematik für die Komposition von Raumbildern. Ihre Installationen entstehen aus intuitiver Reaktion und bewusstem Arrangement und generieren malerische Anspielungen. In der Kunst Halle Sankt Gallen konfrontieren Binet und Kacem die BesucherInnen mit dem ästhetischen Potential von Raum- und Materialinteraktionen.

Für Jonathan Binet beginnt der Prozess im Atelier. In der künstlerischen Umgebung und deren Werkzeugen sucht er Elemente, die sich selbst zu produzieren scheinen: Simple Punkte oder Linien entpuppen sich als treibende Energien und drängen nach Wiederholung, Weiterführung oder Unterbrechung. Mit diesen tritt Binet in einen offenen Dialog. Seine Konzepte und impulsiven Körpergesten verketten sich mit Formen und Substanzen der Bildträger. Am Ausstellungsort führt er diese Entwürfe weiter und bezieht die neuen Rahmenbedingungen mitein – auch in der Kunst Halle Sankt Gallen. Der Pariser Künstler zeigt unter anderem eine Repetition derselben Leinwandform, wobei er immer andere Merkmale herausstreicht. Die Multiplikation gibt ihm eine experimentelle Freiheit und ermöglicht eine Aneinanderreihung von Aktionen und Reaktionen, die den indexikalen Charakter des Werkes verstärkt. Die Spuren des Künstlers und die vorausgehenden Prozesse bleiben lesbar. Binet lässt geschehen und ist in diesem Akt rebellisch: Er holt Raum, Zeit und Materialien vom Sockel und breitet sie nebeneinander aus.

Sonia Kacem findet ihre Werkgrundlagen auf der Strasse oder in Erinnerungen und lässt sich dann auf ein Spiel der Sinne ein. Die Genfer Künstlerin drapiert sowohl Abfallobjekte als auch neu produzierte Elemente und erzeugt eine instinktive Dramaturgie zwischen Farben, Formen, Materien und ihrem Zusammenwirken. In der Kunst Halle sind dies bunte Schaumstoffballen und schwarze, elastische Stoffbänder.

Kacem akzentuiert, wie in der Malerei, die Materialität der Objekte durch ihre Gegenüberstellung und trägt sie dem Raum auf, wobei der Kontext wiederum mitprägt. Die assoziative Konnotierung der Skulpturteile möchte sie den BetrachterInnen überlassen, scheut sich aber nicht vor eigenen Bilderinnerungen, die am Anfang und am Ende ihrer Skizzen stehen. Eingebungen wie Tetris-Spiel, Heuballen oder gefüllte Regale im Einkaufszentrum eröffnen Denkfelder – Wegwerfgesellschaft, Produktzyklus oder wiederkehrende natürliche und kulturelle Formen. Die Künstlerin möchte die Materialien nicht künstlich aufladen und in ihrer Bedeutung festsetzen, sondern einem Spannungsfeld ausliefern.

Die raumgreifenden Installationen von Binet und Kacem sind Resultate der Begegnung zwischen Objekten und Personen, die in einer Wechselwirkung stehen und fortlaufend aufeinander reagieren. In diesem offenen und zugleich geschlossenen Kreislauf wird ein humaner und intuitiver Umgang mit Formen und Stofflichkeiten gesucht, in welcher die Erfahrung mit der Materialität selbst im Vordergrund steht. Die antimonumentalen Überreste ihrer künstlerischen Praxis brechen mit herkömmlichen Hierarchien und befördern die BesucherInnen mitten in das Raumbild, wo Ästhetik, Dynamik und Gedankenspiele dem Körper erfahrbar gemacht werden.

Eröffnung: Fr, 23. Januar 2015, 18 Uhr

Konzert: So, 25. Januar 2015, 15 Uhr

Führungen: Di, 3. Februar, 18 Uhr, So, 29. März, 15 Uhr

Einführungsabend Lehrpersonen: Di, 3. Februar, 18 Uhr

Kunst-Häppchen: Mi, 4. Februar, 12.30 Uhr

Familienworkshop: So, 22. Februar, 14 Uhr

Malnachmittag: Mi, 4. März, 14 Uhr

Kunst über Mittag: Do, 5. März, 12 Uhr

Jonathan Binet, Ausstellungsansicht, Martin Laborde; Ohne Titel; Alternative Precision; Une certaine idée du milieu, 2015 Courtesy: der Künstler; Gaudel de Stampa, Paris Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Gunnar Meier.
Biografie

Jonathan Binet(*1984 in Saint-Priest/F) studierte an der École national supérieure des beaux-arts (ENSBA) in Paris, an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und an der École supérieure d’art et design in Saint-Étienne. Heute lebt und arbeitet er in Paris. Einzelausstellungen (Auswahl): Gaudel de Stampa, Paris (2014); Centre d’Art Neuchâtel, Neuchâtel (2014); Miart, Mailand (2014); Art Basel Statements, Basel (2013); Musée d’Art Contemporain de Bordeaux, Bordeaux (2012); Palais de Tokyo, Paris (2012). Gruppenausstellungen (Auswahl): carlier|gebauer, Berlin (2014); Travesía Cuatro, Madrid (2014); Standard, Oslo (2013); Galleria Zero, Mailand (2013); BolteLang, Zürich (2012).

Hallo!

Wir sind die Kunst Halle Sankt Gallen.
Die Kunst Halle zeigt neue Kunst.
Hier können neue Ideen entstehen.
Wir unterstützen Künstlerinnen und Künstler, damit sie neue Werke schaffen können.
Wir arbeiten auch mit anderen Kunstorten in der Schweiz und weltweit zusammen.

Ab Samstag, 6. September zeigen wir die Ausstellung von Cemile Sahin.
Hier gibt es Informationen zur Ausstellung.

Unsere Öffnungszeiten sind

Dienstag bis Freitag: 12 – 18 Uhr
Samstag und Sonntag: 11 – 17 Uhr
Montags und an bestimmten Feiertagen geschlossen
Wir haben nur geöffnet, wenn wir eine Ausstellung zeigen.

Unsere Eintrittspreise sind

Normal: CHF 7
Studierende und Kulturlegi: CHF 2

Freier Eintritt für:

Mitglieder der Kunst Halle
Raiffeisenkarte
Schweizer Museumspass
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre
Schulklassen aus dem Kanton St.Gallen

Wir sind hier:


Kunst Halle Sankt Gallen

Davidstrasse 40

9000 St.Gallen

Barrierefreiheit

Die Kunst Halle Sankt Gallen ist fast ohne Hindernisse zugänglich. 
Der Haupteingang der Kunst Halle ist an der Davidstrasse. Dort gibt es eine Treppe. 
Der barrierearme Zugang ist über den Hinterhof. 
Der Zugang zum Hinterhof ist an der Ecke Geltenwilerstrasse und Davidstrasse. 
Es gibt eine Rampe (ungefähr 8 % Steigung), und der Weg ist asphaltiert.
Rufen Sie uns an, wenn Sie im Hinterhof sind. Wir schliessen die Türe auf.

Die Toilette für Menschen mit Behinderungen ist im 1. Obergeschoss. Sie ist mit Begleitpersonen zugänglich.

Brauchen Sie Assistenz?

Wir wollen, dass alle Menschen uns gut erreichen können.
Haben Sie Fragen? Möchten Sie mehr wissen?
Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns.
Wir helfen gerne!

Kontakt

Telefon: +41 71 222 10 14
Email: info@k9000.ch

Zur aktuellen Ausstellung

Nachrichten und Veranstaltungen

• Mitgliedschaft 2025: Jetzt anmelden!

Kunst-Häppchen• Kunst-Häppchen18. September 2025, 12.30 UhrIn der Ausstellung von Cemile Sahin

100 Jahre GAFFA• 100 Jahre GAFFA30. Oktober 2025, 18 UhrZine Release & Bar

Kunst über Mittag• Kunst über Mittag6. November 2025, 12 UhrIn der Ausstellung von Cemile Sahin

Führung am Sonntag• Führung am Sonntag16. November 2025, 15 UhrFührung durch die Ausstellung von Cemile Sahin

Eröffnung Sam Porritt• Eröffnung Sam Porritt28. November 2025, 18 UhrAusstellungseröffnung «One Thing After Another (Drawings 2005–2025)» von Sam Porritt

SCROLL DOWN
Mitgliedschaft 2025: Jetzt anmelden!
In der Ausstellung von Cemile Sahin
Zine Release & Bar
In der Ausstellung von Cemile Sahin
Führung durch die Ausstellung von Cemile Sahin
Ausstellungseröffnung «One Thing After Another (Drawings 2005–2025)» von Sam Porritt
Text +41 (0)77 436 18 93 to
see your message here ↓