Mit zugleich spektakulären und poetischen Aktionen hat die österreichische Künstlergruppe GELATIN in den letzten Monaten international auf sich aufmerksam gemacht: An der Expo in Hannover etwa haben sie einen Pool mit Tauchrohr gebaut, der zu einer zauberhaften Höhle führte. Das dort verhängte Fotografierverbot regte die Fantasie der nicht in den Pool getauchten Besucher bewusst an. Die Strategie von Wolfgang Gantner, Ali Janka, Florian Reither und Tobias Urban wurde von einem Kritiker einst als "Faxen mit Tiefgang" bezeichnet. In St. Gallen hat GELATIN eine neue Installation, den Flaschomat, realisiert:
"Hinter vier Wänden lauert etwas megaunheimliches, das durch seine Grösse und sein immenses Energiepotential nur ein Flaschomat sein kann. Diese Weltneuheit Flaschomat wurde von GELATIN erfunden und ist nun in der Kunsthalle St. Gallen zu bewundern. Kommen sie zahlreich und sehen und spüren sie dieses knacksende, rülpsende, megaunheimliche Ding in seiner ganzen Ausdehnung."
Die beiden jungen Schweizer Künstlerinnen haben letztes Jahr die Kunstgewerbeschule in Bern abgeschlossen. In ihren Videos inszenieren sie skurril anmutende Szenen, welche oft Klischees als Ausgangspunkt nehmen. Die gefilmten "Tableaux vivants" der beiden sind bewusst enigmatisch angelegt, orientalische Märchenwelten treffen auf das Flugfeld eines Flughafens als zeitgenössischen Ort des Transits. Für die Kunsthalle St. Gallen wird eine neue Arbeit realisiert.
Die Kunsthalle präsentiert dazu die erste Ausstellung mit ausschliesslich Wandbildern des Künstlerduo L/B (Sabina Lang und Daniel Baumann). Die Hinterglasmalereien sind allerdings eher mit Computerbildschirmen als mit Tafelbildern verwandt. Es sind Farbfelder, die sich in ihren Stimmungen stark unterscheiden, jede hat ihre eigene, ganz spezielle Ausstrahlung. An der Vernissage wurde als synästhetisches Erlebnis Soft-Ice serviert.