Der in Lodz (Polen) lebende Künstler Cezary Bodzianowski (*1968) benutzt sein eigenes Abbild in Fotografien und Performances als gezielte Persiflage des künstlerischen Subjekts und damit auch seiner eigenen Person. Er ist ein scharfer Beobachter von Gesellschaft und Kunstwelt. Betont rätselhaft gibt sich Bodzianowski. Er versteckt sich hinter Klischees, schürt und enttäuscht gleichzeitig an ihn gestellte Erwartungen.
Alltagssituationen werden in bizarre und oft humorvolle Formen der Kommunikation mit dem Publikum umgedeutet. Ausser Helfern und Passanten, die zufällig in die Aktion involviert werden, gibt es kein Publikum. Die auf Video aufgezeichneten oder fotografierten Aktionen sind eine flüchtige Erinnerung eines Stücks manipulierter Alltagsrealität.
Die Kunst Halle feiert 2005 ihr zwanzigjähriges Bestehen. Wir wollen in diesem Jubiläumssommer einenm Artist in Residence die Möglichkeit geben, sich eingehender mit Ort und Leuten auseinandersetzen, hier zu leben und zu arbeiten. Cezary Bodzianowski agiert spontan, inszeniert sich im Alltag, spielt mit Situationen und Bildern. Mit der Instrumentalisierung seines eigenen Abbilds in den inszenierten Situationen bereichert und schärft er unser Bild des Alltags.
Anstatt Dokumente seiner Aktionen in der Kunst Halle zu zeigen (und diese damit zu institutionalisieren), nutzt Bodzianowski den Stadtraum für eine Ausstellung. Arbeiten werden in öffentlichen und privaten Gebäuden zu sehen sein:
1. Kunst- und Naturmuseum im Stadtpark, Museumsstrasse 32, geöffnet bis 17 Uhr (Museumsnacht bis 2 Uhr)
2. Wartsaal, Appenzeller Bahnen, Bahnhofplatz 7, bis 21 Uhr 30 geöffnet, (Museumsnacht bis 24 Uhr)
3. Schulhaus St. Leonhard, Vadianstrasse 49, bis 20 Uhr geöffnet, (Museumsnacht bis 24 Uhr)
4. Polizeikaserne, Vadianstrasse 57, bis 20 Uhr geöffnet, (Museumsnacht bis 24 Uhr)
5. Eingang zum Lapidarium, Klosterhof 6a, bis 186Uhr geöffnet, (Museumsnacht bis 24 Uhr)
6. Wohnung Bodzianowski, Kapellenstrasse 2, bitte klingeln, unregelmässige Öffnungszeiten
7. Hotel Einstein, Réception, Berneggstrasse 2, bis 22 Uhr geöffnet, (Museumsnacht bis 24 Uhr)
Diese Ausstellung wurde grosszügig unterstützt von: Pro Helvetia, Krakau, Botschaft der Rebublik Polen, Bern, Stadtpolizei St. Gallen, Hotel Einstein, Appenzeller Bahnen, Kunstmuseum St. Gallen